Das Stifterehepaar Renate und Wolfgang Hars
Das Leben der beiden Stifter zeigt schon von Beginn an Parallelen. Renate Ingeborg Hildegard Hars, geb. Gottlieb, kam am 14. Mai 1940 in Hamburg zur Welt; auch Dr.-Ing. Wolfgang August Heinrich Hars wurde in Hamburg geboren, am 29. August 1941. Ihre Väter kamen aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Hause zurück. Beide verbrachten ihre Kindheit und Jugend in Hamburg-Wandsbek und kannten sich über ihre Mütter bereits seit Kindertagen.
Renate Hars studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und legte dort 1966 das erste juristische Staatsexamen ab. Wolfgang Hars absolvierte nach der Mittleren Reife
zunächst eine Elektrotechniker-Lehre bei den Howaldt-Werken am Hamburger Hafen und studierte anschließend an der Fachhochschule Hamburg Elektrotechnik.
Für ein anschließendes Diplomstudium zogen beide im Herbst 1966 nach Braunschweig und heirateten. Renate Hars absolvierte ihr Referendariat und war anschließend als Staatsanwältin tätig.
Wolfgang Hars studierte an der damaligen Technischen Hochschule Braunschweig Elektrotechnik bis zum Diplom 1971 und war dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Institut für Elektrische
Maschinen tätig. Nach seiner Promotion 1978 übernahm er am selben Institut die Oberingenieurstelle.
1981 zog es das Ehepaar wieder in die Heimat nach Hamburg zurück und wohnte zunächst an der Elbchaussee, später dann in Blankenese und schließlich seit 2009 am Rondeelteich; wichtig war ihnen immer
der Blick aufs Wasser. Während Renate Hars seither mehr im Hintergrund wirkte und ihren Mann vor allem in der Selbständigkeit unterstützte, war sie zu gegebener Zeit dann auch die treibende Kraft im
Vorfeld der Gründung der Stiftung. Wolfgang Hars ging zunächst in die Industrie zu AEG in Wedel, wo er sich nach einigen Jahren infolge von Firmenverschmelzungen als Beschäftigter des Bremer Vulkan
wiederfand. Anfang der 90er Jahre wagte er dann den schon immer angestrebten Schritt in die Selbständigkeit, nach der Wende zunächst erfolgreich als Berater im Zusammenhang mit dem Umbau der
Wirtschaft in den neuen Bundesländern und später bis zu seinem völlig unerwarteten Tod am 15. Februar 2022 in einer eigenen Agentur als Immobilienberater und Makler. Damit hatten Beruf und Hobby
zusammengefunden.
Insbesondere nach dem Umzug an die Alster interessierte sich Renate Hars zunehmend für die dort lebenden Graugänse. Angeregt und unterstützt durch den Verein Neuntöter e.V. wurde ihr Alltag über die
Jahre zunehmend von der umfassenden Beobachtung der Tiere und deren regelmäßiger Fütterung und Pflege bestimmt. Die akribische Aktenführung über den Bestand mit den einzelnen Zu- und Abgängen sowie
das Verhalten der verschiedenen Gemeinschaften wurde immer stärker zu ihrem Lebensinhalt. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes schwand ihr Lebensmut und sie starb schließlich am 1. März 2023. Das
Ehepaar hatte keine Kinder.